Folgen Sucht und Genuss dem gleichen inneren Wunsch?
Das Wort Sucht ist in unseren Köpfen negativ behaftet. Wenn wir „süchtig“ hören, dann verbinden wir das sofort mit Begriffen wie: schwach, minderwertig, krank und Entwöhnung, Therapie, Tod, etc.
Sucht kommt aber von „suchen“. Aber wonach suchen wir denn? Menschen sind auf der Suche nach dem Gefühl der vollkommenen inneren Erfüllung, der Leichtigkeit, des Loslassens, des „kurz einmal Hirn ausschaltens“ oder der Liebe als Beispiele. Suchen und Wunscherfüllung bedeutet für jeden von uns etwas anderes.
Sucht ist nicht gleich Sucht. Aber süchtig sind wir alle. Es gibt lebenszerstörende und lebenserfüllende Süchte. Ob letzendlich zerstörend oder erfüllend hängt von der jeweiligen Handhabung ab. Wenn wir auf unserer Suche einen zerstörerischen Weg einschlagen, vielleicht deshalb, weil unsere Bedürfnisse so dringend sind, aber so wenig erfüllt sind, sollten wir uns aktiv unserer Suche/Sucht auf lebenserfüllende Aspekte überprüfen und diese in den Vordergrund stellen. Anderenfalls kann trotz aller Bemühung und trotz aller guten Möglickeiten das Ergebnis negativ sein.
Provokant formuliert, kommen wir, noch kaum auf der Welt, um das Thema Sucht nicht herum.
Sehen wir uns doch einmal Kleinkinder an. Sie lieben es, sich immer und immer wieder im Kreis zu drehen, genießen es, wenn ihnen so richtig schwindlig wird. Sie lassen sich in die Wiese fallen und lachen. Und was sind die Süchte der Erwachsenen?
Die Quantenphysik macht mich richtig glücklich. Es gibt nur eine bewusstseinserweiternde Droge die mir Spaß macht und die nennt sich Wissenschaft!
Sheldon Cooper aus „The Big Bang Theory
Die stärkste Droge der Welt ist Musik!
Steve Tylor
Es gibt viele Arten von Süchten, denen man verfallen kann. Aber nicht nur Alkoholsucht, Drogensucht, Tablettensucht und Spielsucht gehören dazu. Auch der Worckoholic, der Sexsüchtige, der sein ganzes Geld in die gekaufte Liebesillusion investiert, Menschen die zwanghaft in einer Art und Weise Sport ausüben, die über ihre natürlichen Grenzen geht, Magersucht, Fettsucht, Sucht nach Anerkennung, …. Das alles dient nur einem inneren Wunsch: Entweder für eine Zeit alles zu vergessen, was einen quält, die innere Leere zu füllen, dem grausamen Alltag zu entfliehen, die Festplatte zu löschen, um das unerträglich gewordene zu vergessen.
Oder aber, Möglichkeit zwei: In sich selbst zufrieden zu sein, und trotzdem hin und wieder einmal einfach die Lust daran zu haben zu genießen. Freude daran zu finden, dem Alltag, trotz bewältigter oder nur wenig vorhandener Probleme, zu entfliehen, sich einfach nur einmal auf eine andere Ebene zu begeben. Nur so zum Spaß.
Die Liebe gibt sich im Geist zu erkennen - nicht im Körper, so wie man den Wein genießt zur Inspiration und nicht zur Trunkenheit.
Khalil Gibran
Es ist meist nicht die Art der Droge, die süchtig macht. Es ist das Fehlen der eigenen Selbstliebe, Selbstakzeptanz, der eigenen psychischen Stärke und „Selbst-Bewußtheit“, die aus etwas, das für den einen ein Genuss ist, beim anderen zur Droge mutiert.
Wem als Kind viel Liebe und Akzeptanz zuteil wurde, wer ernst genommen und in seinen Zielen mental unterstützt wird, der wird eher den Weg des Genusses einschlagen können, als jemand, der seine gesamte Kraft nur aus sich selbst ziehen kann, weil es ihm, aus welchen Gründen auch immer, an oben genannten Voraussetzungen fehlte. Dies zu schaffen, setzt eine überaus starke naturgegebene Persönlichkeit und wenigstens einen Menschen, der einen versteht und mental unterstützt, voraus.
Der besessene Spieler befindet sich in einem verzweifelten Kampf, um die Glücksfee zu zwingen, sich ihm besonders geneigt zu zeigen, besonders nett zu ihm zu sein - vielleicht, weil er als Kind das Gefühl hatte, seine eigene Mutter hätte es an Zärtlichkeit fehlen lassen.
Bewußt ist er davon überzeugt, daß er am Ende gewinnen muß, gewinnen wird. Aber unbewußt weiß er, daß er verlieren muß, weil die Glücksfee ihm nicht gewogen sein wird. Und so geht es weiter und weiter, dem unver-meidlichen Abgrund entgegen; er wartet nur auf die «Ungerechtigkeit» des Verlustes, damit sich die Glücksfee als lieblos erweisen möge, genauso wie er sich einst als kleines Kind «grausam» von den Eltern behandelt fühlte.
Ernest Bornemann
Das Gehirn ist geprägt von alten Mustern, Ängsten und Defiziten. Ebenso von (Über)lebensstrategien, die in der alten Realität funktionierten und vielleicht sogar überlebensnotwendig waren. Kommt man jedoch an den Punkt, an dem man sein Leben verändert, werden auch die Lebensstrategien neu definiert. Nur so kann man innerlich heilen. Dafür ist meist ein vertrauter Mensch mit einem Grundverständnis notwendig. Die Länge dieses Prozesses ist individuell von jedem selbst abhängig. Dafür gibt es keine Regeln.
Glück ist ein Gefühl, das von einer äußerlichen Erfahrung ausgelöst wird, zum Beispiel dadurch, dass man einen Geldschein auf der Straße findet, während Freude im wesentlichen von innen kommt. Freude ist die Rückkehr zu der tiefen inneren Harmonie zwischen Körper, Geist und Seele . Ist diese Harmonie wieder eingekehrt, besteht kein Bedarf mehr für Anregungs- oder Beruhigungsmittel oder irgend etwas anderes, das man kaufen, verstecken, spritzen, schnupfen, anschalten oder abschalten muß.
Deepak Chopra
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